Dienstag, 19. Juli 2016
Wie findet man die Akupressurpunkte an seinem Körper?
Im letzten Post hatte ich schon geschrieben, dass es ca. 400 Punkte am menschlichen Körper gibt, die man drücken kann, um bestimmte Körperenergien zum Fließen zu bringen. Aber wie findet der Laie diese Punkte und woran merkt er, dass er die richtige Stelle erwischt hat? Schließlich ist jeder Mensch ein Unikum und es gibt verschiedene Typen: große und kleine Menschen, dicke und dünne, Männer, Frauen und Kinder. Es muss also einen "Bauplan geben, mit dem man die Akupressur-Punkte bei jedem genau finden kann. Und die TCM kennt diesen Plan und hat auch ein Maß, das jeder anwenden kann. Es heißt Cun (sprich etwa Tschun) und ist die Breite des Daumens. Die Lokalisation von Akupressur- oder Akupunktur- Punkten wird immer in Cun angegeben. Damit kann jeder die Akupressur-Punkte ganz genau finden. Allerdings nur an seinem eigenen Körper. Wer also jemand anderen behandelt, der darf nicht seinen eigenen Daumen als Maßstab nehmen, sondern den Daumen dessen, den man drückt. Mit diesem Wissen kann auch der Laie beginnen, die Akupressur-Punkte zu finden und sich selbst oder jemand anderen zu "behandeln". Mit etwas Übung gestaltet sich die Suche der Punkte weitaus weniger kompliziert als man denkt. Am besten, man fängt bei sich selbst an, die Punkte zu suchen. Manche von Ihnen zeigen an, dass sie gut getroffen sind, in dem man sie beispielsweise "spürt". Dabei handelt es sich nicht etwa um Schmerzen, sondern einfach um einen leichten Impuls, mit dem der Akupressur-Punkt anzeigt: Hier sind Sie richtig! Andere Punkte reagieren manchmal durch Pulsieren. Umgangssprachlich könnte man sagen, "der Punkt fängt an zu klopfen". Auch dann kann man sicher sein, richtig getroffen zu haben. Wer sich regelmäßig akupressiert, der kann ein Kribbeln an den Fußsohlen verspüren, sobald er die Füße hochlegt, also nicht mehr auf ihnen steht. Kein Wunder; schließlich beginnen oder enden fünf Meridiane an den Fußsohlen. Wenn diese also prickeln, bedeutet das, dass die Körperenergien fließen - alles richtig gemacht. Die Veränderungen, die regelmäßige Akupressur mit einem macht, stellen sich nicht sofort und plötzlich ein, sondern sie "schleichen" sich an und irgendwann merkt man: Es ging mir selten so gut wie jetzt. Akupressur kräftigt Körper und Geist - man fühlt sich gesünder, leistungsfähiger und gelassener. Das ist weit mehr als die sprichwörtliche "halbe Miete".
Milz und Magen
Perikard und Sanijao
Herz und Dünndarm
Der Herzmeridian ist der Yin-Pol, der Dünndarmmeridian ist der Yang-Pol. Diese beiden Energieleitbahnen stehen für den Sommer in unserem Körper; sie sorgen dafür, dass wir fröhlich sind und Freude am Leben haben. Wenn die Energien in diesen beiden Meridianen störungsfrei fließen, haben Ängste und Sorgen wenig Chancen, uns zu plagen. Es gibt auf dem Herzmeridian sogar einen Punkt, der die Konzentration wieder völlig auf den eigenen Geist und weg von Angst, Unruhe und Nervosität lenkt. Man könnte sagen, die Meridiane Herz und Dünndarm sorgen dafür, dass "Hitze" und "Feuer" in unseren Geist zurückkehren, wenn wir nur noch Probleme in uns hineinfressen und uns am liebsten in uns selber verkriechen wollen. Bestimmte Punkte auf dem Dünndarmmeridian wirken auch schmerzlindernd, Kopfschmerzen, Zahnschmerzen, Ohrenschmerzen sowie Probleme an den Ohren, am Hals bis hin zu den Schultern kann man wirkungsvoll über bestimmte Punkte auf dem Dünndarmmeridian behandeln.
Der Herzmeridian beginnt, vorne in Höhe der Achselhöhle und endet da, wo der Nagel des kleinen Fingers beginnt. Es gibt nur 9 Punkte auf dem Herzmeridian, die man drücken und damit eine Reaktion im Körper erwirken kann.
Der Dünndarmmeridian beginnt auf der Außenseite des kleinen Finger kurz unterhalb des Nagels, verläuft hinten entlang des Arms über die Wange bis hin Wangenknochen auf der Höhe des Ohrs. Der Dünndarmmeridian hat 19 Punkte, die man bei bestimmten gesundheitlichen oder emotionalen Störungen drücken kann.
Leber und Gallenblase
Auch diese beiden Meridiane sorgen zusammen für den störungsfreien Fluss des Qi durch unseren Körper, die Leber ist der Yin- Meridian, die Gallenblase der Yang. Die Leber ist zuständig für den Blutkreislauf; der Lebermeridian bringt in ihm die Lebensenergie stets dahin, wo sie gebraucht wird. Die Gallenblase hingegen sorgt dafür, dass alles, dass die Stoffe und Einflüsse, die unserer Gesundheit und unserem Wohlbefinden schaden, aus dem Körper entfernt werden. Dis asiatische Heilkunde geht also nicht nur von nachweisbaren chemischen Substanzen aus, sondern schließt auch sowohl positive als auch negative Gefühle mit ein. In den letzten Jahren sind immer mehr Menschen psychisch erkrankt und man stellte fest, dass Stress, Sorgen, aber auch Freuden und Liebe sehr großen Einfluss auf den Zustand des Menschen haben. Der Volksmund zeigt uns immer wieder, dass auch bei uns dieses Wissen "unterschwellig" vorhanden war, aber von unserer Medizin nicht genügend beachtet wird. Wir alle kennen Sprüche wie: - frei von der Leber weg reden - ihm/ihr ist eine Laus über die Leber gelaufen - eine beleidigte Leberwurst sein - mit läuft die Galle über - mir kommt die Galle noch. Man könnte sicher noch einige solcher Redensarten finden. Sie zeigen, dass sie Leber und die Galle nicht nur für die Ver- und Entsorgung unseres Körpers zuständig sind, sondern auch für die Verarbeitung psychischer Einflüsse. Stress, Frust und Wut, um mit ihnen fertig zu werden, braucht es einen ungestörten Fluss des Qi in diesen Meridianen. Muskeln, Sehnen und das Auge sind wichtige Partner dieser beiden Meridiane. Der Gallenblasenmeridian beginnt hinter der Augenfalte, dann hoch zur Stirn, über den gesamten und den Hals zum Schlüsselbein, von da ab seitlich in Zackenlinien am Körper herab, dann außen an den Schenkeln entlang bis er am zweiten neben dem kleinen Zeh endet. Er hat 44 Punkte, die auf Druck dem Körper und dem Geist Impulse geben. Der Lebermeridian beginnt am großen Zeh unterhalb des Zehennagels, steigt an der Innenseite der Schenkel nach oben und verläuft auch über mehrere Ecken die Seiten nach oben. Der Lebermeridian endet unterhalb der Brust und hier gibt es 14 Punkte, mit denen man bestimmte Schmerzen und psychische Störungen wegdrücken kann.
Lunge und Dickdarm
Du Mai und Ren Mai
Du Mai und Ren Mai sind zwei sehr wichtige Meridiane, die nicht speziell bestimmten Organen zugeordnet sind. Du Mai wird auch übersetzt als Lenkergefäß und Ren Mai als Konzeptionsgefäß. Verallgemeinert könnte man sagen, dass der Du Mai der "Chef" der Yang-Meridiane und Ren Mai der "Chef" der Yin Meridiane ist. Da Yin und Yang, wie bereits in diesem Blog beschrieben, immer Gegensätze verkörpern, erklärt sich auch, wie Du Mai und Ren Mai verlaufen. Yin steht u. a. für den Bauch, Yang für den Rücken . Ren Mai beginnt daher vorne an den Geschlechtsorganen und führt vorne durch die Körpermitte hinauf bis unter die Mitte der Unterlippe. Auf dem Ren Mai findet man 24 Akupressur-Punkte, deren Druck sich auf den Energiefluss in allen Yin- Meridianen sowie auf alle Yin-Organe wie Milz-Pankreas, Leber, Niere, Lunge und Herz auswirkt. Du Mai beginnt am Damm, führt den Rücken entlang der Wirbelsäule hinauf über den gesamten Kopf bis unter die Nasenspitze. Du Mai hat 27 Druckpunkte, die auf alle Yang-Meridiane sowie auch auf alle Yang-Organe wie Magen, Dickdarm, Blase, Dünndarm und Gallenblase wirken. Soweit die Beschreibung der einzelnen Meridiane. Insgesamt gibt es in unserem Körper ca. 400 Akupressur-Punkte, mit denen man den Energiefluss im Körper anregen kann. Laut TCM (Traditionelle Chinesische Medizin) ist der ungehinderte Fluss dieser Energien Voraussetzung dafür, dass wir gesund bleiben. Bei Störungen werden wir krank. Daher ist Akupressur zum auch eine Gesundheitsvorbeugung, die jeder mit etwas Beschäftigung mit der uns zunächst "fremden Vorsorge" lernen und sich selbst behandeln kann. Zwar hat Akupressur nicht die schnelle Wirkung wie Akupunktur, aber sie wirkt nachhaltig und Erfolg stellt sich schleichend ein. Seit meinem Studium der Akupressur gehört das "Drücken" verschiedener Punkte zu meinem täglichen Leben. Anfang begann alles einfach damit, dass ich die Punkte, die ich im Rahmen meiner Beschäftigung mit Akupressur kennen lernte, "übte". Das heißt, ich suchte sie zunächst am eigenen Körper und übte die verschiedenen Drucktechniken. Mit der Zeit stellte ich fest, dass es bestimmte Punkte gibt, die eine vielfache Wirkung haben und andere, die speziell für die Störungen, die mich plagten, zuständig waren. So stellte ich mir verschiedene kleine Programme zusammen, die ich täglich drücke. Unmerklich stellte sich folgende Verbesserungen ein: - ich schlafe jeden Abend innerhalb kürzester Zeit ein, egal, wie aufreibend der Tag verlief - ich schlafe tief und fest, brauche aber nur noch wenige Stunden Schlaf pro Nacht - ich wachte total erholt auf uns strotze voller Tatendrang - ich war seit Jahren nicht mehr krank - ich bin viel gelassen und habe plötzlich "Nerven" für Dinge, die mich früher zur Weißglut gebracht hätten. UND ALL DIES ERREICHE ICH NUR AUF FINGERDRUCK!!!
Yang
Zunächst denkt man jetzt, dann steht ja Yang für alles, was gut und gesund ist.
Aber stimmt das?
- Stellen Sie sich vor, es wäre immer Sommer. Wie lange würde die Erde das durchhalten?
- Stellen Sie sich vor, Sie sind müssen andauernd voll konzentriert sein und Höchstleistung erbringen! Sie kennen die Antwort - ohne ausreichende Phasen der Entspannung, der Erholung und des Schafs streikt unser Körper.
Ursache hierfür ist nach TCM, dass Yin und Yang aus dem Gleichgewicht geraten sind. Yang ist zu stark, Yin zu schwach. Es gilt also, durch Stimulationen (Fingerdruck bei Akupressur, Nadeln bei Akupunktur oder Moxation) den Energiefluss in den Yang-Meridianen zu drosseln und den in den Yin-Meridianen zu beschleunigen.
Stellen Sie sich eine fließendes Gewässer vor. Wir regulieren die Fließgeschwindigkeit, in dem wir das Fließbett entweder breiter machen oder es schmal lassen.Genau so können wir mit unserer Energie verfahren, indem wir einfach die Meridiane (des sind die Flüsse, in der unsere Energie fließt), pflegen.
Typische Yang-Erscheinungen sind:
- akute Schmerzen
- Krämpfe und Koliken
- Bluthochdruck
- Nervosität, Konzentratiuonsstörungen
- starkes Schwitzen, Fieber
- und Erkrankungen der Yang-Organe (Magen, Dickdarm, Dünndarm, Blase und Galle).
- Das schlägt mir auf den Magen
- Mir dreht sich der Magen um
- Das liegt mir schwer im Magen
Yin und Yang
Yin
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Yang
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weiblich
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männlich
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Nacht
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Tag
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dunkel
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hell
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unten
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oben
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Nacht
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Tag
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Winter
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Sommer
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unten
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oben
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innen
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außen
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Hilfe aus Fernost
Die asiatische Medizin geht von einer völlig anderen Theorie, wie unser Körper funktioniert, aus. Zugegeben, am Anfang dachte ich, das werde ich nie verstehen und nahm mein Studium nicht ganz ernst. Aber ich übte brav, die Akupressur-Punkte, die ich in meinen Lektionen kennenlernte, an meinem Körper zu finden. Und zwar jeden Abend vor dem Einschlafen. Es trat nicht sofort eine Wirkung ein, aber ich übte trotzdem weiter, um mein Studienpensum zu schaffen. Nach einiger Zeit stellte ich allerdings fest, dass ich mich grundsätzlich fitter und besser fühlte. Ich schlief abends schneller ein und wachte morgens früher als sonst erholt auf. Jetzt brauche ich viel weniger Schlaf als früher.
Während mir beim Wandern früher das Atmen schwer fiel, vor allem, wenn es bergauf ging, ertappte ich mich unlängst dabei, dass ich jetzt mühelos vorneweg gehen und mich gleichzeitig noch mit anderen unterhalten kann. Auch, wenn es steil nach oben geht. Seitdem gehört Akupressur täglich zu meinem Leben.
Wo fließt die Qi-Energie?
Yin
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Yang
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Milz
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Magen
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Lunge
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Dickdarm
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Niere
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Blase
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Herz
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Dünndarm
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Leber
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Gallenblase
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Drei-Erwärmer-Meridian
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Perikard (Herzbeutel)-Meridian
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Konzeptionsgefäß
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Lenkergefäß
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Machen Sie sich Ihr Unterbewusstsein zum Freund
Deshalb mein Apell: Freunden sie sich mit Ihrem Unterbewusstsein an!
Stellen Sie sich einen imaginären Schieber darin vor. Sie könne ihn selbst bedienen. Dieser Schieber geht von "Grundannahme gesund" bis zu "Grundannahme irgend etwas stimmt mit mir nicht". Was glauben Sie, bei welcher Stellung des Schalters (und damit auch Einstellung) sie sich am wohlsten fühlen ? Bei welcher Schieberstellung hat eine Krankheit wohl die besten Chancen, unsern Körper zu befallen? Wir unterschätzen die Kraft unserer Gedanken leider viel zu oft. Dabei ist längst bewiesen, dass ein Körper schneller gesundet, wenn das Unterbewusstsein auf Gesundheit gepolt ist anstatt auf Krankheit. Spinnen Sie in Ihren Gedanken mal ihre Verwandten, Bekannten, Kollegen und Freunde im Geist durch. Was meinen Sie, wo bei denen dieser Schieber steht?
Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der Beschäftigung mit ihrem Körper und ihrem Geist. Sie werden die beiden Gesellen lieb gewinnen. Schließlich sind die es, die Ihre Persönlichkeit ausmachen.
Energie fließt durch unseren Körper
Während die westliche Medizin sich mit den Organen und Funktionen unseres Körpers befasst, fließen nach asiatischer Auffassung Energien im Körper. Und zwar in sogenannten Energieleitbahnen, den Meridianen. Diese kann man auf keinem Röntgenbild und auch nicht auf einer Ultraschallaufnahme erkennen. Deshalb tat sich die westliche Medizin lange Zeit schwer, die asiatische Heilkunst zu akzeptieren. Sie müsste sich also aus eigener Kraft ihren Weg in die Köpfe der Menschen bahnen. Und das tat sie. Zum einen sicher dadurch, dass wir alle die Bilder schon kennen, wie in China die Menschen an öffentlichen Plätzen ihre Qi-Gong-Übungen, die übersetzt "Heilende Bewegungen" heißen, machten. Oder die Yogis aus Indien, die sich durch ihre Übungen bis ins hohe Alter gesund erhalten. Oder die Japaner, die durch Shiatsu-Massagen Entspannung finden. Lange Zeit haben wir all diese fernöstlichen Bemühungen belächelt und als Humbug abgetan. All diese Methoden basieren auf der Lehre, dass im gesamten Universum die Lebensenergie (Qi) fließt, die uns gesund erhält. Tatsächlich konnte man mittlerweile in unseren Meridianen Strom messen, wenn auch nur in geringen Mengen. Unser Körper verfügt also nach asiatischer Sicht über ein eigenes "Stromnetz". Ist dies gestört, kann der Körper krank werden. Es empfiehlt sich also, unsere "Stromleitungen in Schuss" zu halten. In China "repariert" man die Stromleitungen mit Akupunktur oder Akupressur. In unserem Körper sind ca. 400 Punkte, an denen man die Energie wieder zum Fließen bringen kann. Diese werden bei Akupunktur mit Nadeln gestochen und bei Akupressur mit den Fingern oder der Faust gedrückt. Die Punkte sind dieselben. Daneben gibt es noch eine Technik, die sich nur für spezielle Punkte eignen - die sogenannte Moxibustion. Dafür wird eine Ingwerscheibe auf einen bestimmten Punkt gelegt, darauf ein Kräuterkegel -meist Beifuß - und dieser abgebrannt. Dadurch erwärmt sich der zu behandelnde Energiepunkt.
Während Akupunktur und Moxibustion in die Hände von erfahrenen Ärzten der TCM (Traditionelle Chinesische Medizin) gehören, kann jeder Akupressur selber lernen. Es braucht ein wenig Übung und einiges an Wissen über die asiatische Sichtweise der Medizin. Der Vorteil ist, dass man sein "Handwerkszeug" (die Hände) stets bei sich hat und sowohl sich selbst als auch andere immer und überall behandeln kann.