Während die westliche Medizin sich mit den Organen und Funktionen unseres Körpers befasst, fließen nach asiatischer Auffassung Energien im Körper. Und zwar in sogenannten Energieleitbahnen, den Meridianen. Diese kann man auf keinem Röntgenbild und auch nicht auf einer Ultraschallaufnahme erkennen. Deshalb tat sich die westliche Medizin lange Zeit schwer, die asiatische Heilkunst zu akzeptieren. Sie müsste sich also aus eigener Kraft ihren Weg in die Köpfe der Menschen bahnen. Und das tat sie. Zum einen sicher dadurch, dass wir alle die Bilder schon kennen, wie in China die Menschen an öffentlichen Plätzen ihre Qi-Gong-Übungen, die übersetzt "Heilende Bewegungen" heißen, machten. Oder die Yogis aus Indien, die sich durch ihre Übungen bis ins hohe Alter gesund erhalten. Oder die Japaner, die durch Shiatsu-Massagen Entspannung finden. Lange Zeit haben wir all diese fernöstlichen Bemühungen belächelt und als Humbug abgetan. All diese Methoden basieren auf der Lehre, dass im gesamten Universum die Lebensenergie (Qi) fließt, die uns gesund erhält. Tatsächlich konnte man mittlerweile in unseren Meridianen Strom messen, wenn auch nur in geringen Mengen. Unser Körper verfügt also nach asiatischer Sicht über ein eigenes "Stromnetz". Ist dies gestört, kann der Körper krank werden. Es empfiehlt sich also, unsere "Stromleitungen in Schuss" zu halten. In China "repariert" man die Stromleitungen mit Akupunktur oder Akupressur. In unserem Körper sind ca. 400 Punkte, an denen man die Energie wieder zum Fließen bringen kann. Diese werden bei Akupunktur mit Nadeln gestochen und bei Akupressur mit den Fingern oder der Faust gedrückt. Die Punkte sind dieselben. Daneben gibt es noch eine Technik, die sich nur für spezielle Punkte eignen - die sogenannte Moxibustion. Dafür wird eine Ingwerscheibe auf einen bestimmten Punkt gelegt, darauf ein Kräuterkegel -meist Beifuß - und dieser abgebrannt. Dadurch erwärmt sich der zu behandelnde Energiepunkt.
Während Akupunktur und Moxibustion in die Hände von erfahrenen Ärzten der TCM (Traditionelle Chinesische Medizin) gehören, kann jeder Akupressur selber lernen. Es braucht ein wenig Übung und einiges an Wissen über die asiatische Sichtweise der Medizin. Der Vorteil ist, dass man sein "Handwerkszeug" (die Hände) stets bei sich hat und sowohl sich selbst als auch andere immer und überall behandeln kann.
Dienstag, 19. Juli 2016
Energie fließt durch unseren Körper
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